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FTAA - beschlossene Sache:
Brutale Repressionen gegen DemonstrantInnen in Miami

Es wird das Jahr 2003 geschrieben. Vom 19. bis 21. November tagen die 34 Regierungschefs amerikanischer Staaten in Miami (USA) . Und es hatte einen Grund das sich die Herrschenden treffen. Es geht darum, hinter verschlossenen Türen, das Freihandelsabkommen FTAA (Free Trade Association of the Americas) durchzusetzen.

Das FTAA ist die Erweiterung des NAFTA, auch dieses dient - wie kaum anders zu erwarten - den Konzernen und ihr erstes Ziel ist es die politische und vor allem wirtschaftliche Vormachtstellung der USA auf dem Doppelkontinent zu sichern . Auf Grund von x-beliebigen Verordnungen die als "Handelsbehinderungen" (z.B. Arbeits-, Klima- oder Gesundheitsregelungen) gesehen werden können, wird es ihnen ab 2005 ermöglicht lokale und nationale Regierungen zu verklagen. Beispiele dafür wären der Verbot von gentechnischem Getreide, Nahrungsmittel mit gesundheitlichen Risiken einzuschränken, Pestizide und Chemikalien zu verbieten, Ressourcen zu schützen, den Kahlschlag im Regenwald zu stoppen, oder Sicherheitsnormen durchzusetzen, die ab demnächst alle gerichtlich angegangen werden können.

Außerdem würde das FTAA die Privatisierung von Bildungseinrichtungen, Kranken- und Gesundheitsversorgung, Gefängnissen, Verkehr, Medien und vielen anderen Dienstleitungen ermöglichen. Andere Dinge, die mit diesem Abkommen einhergehen ist unter anderem der Plan Colombia, welcher unter dem Deckmantel der Drogenbekämpfung der Bekämpfung der kolumbianischen Guerilla und der Ausweitung der allgemeinen militärischen Präsenz der USA in Lateinamerika dient.

Aus diesem Anlass hat ein bunter Haufen verschiedener Organisationen, Gewerkschaften, Netzwerke usw. zu Aktionstagen gegen die Freihandelspolitik aufgerufen. Nachdem es bereits im Vorfeld zu Aktionen und damit verbundenen Repression gegen die AktivistInnen kam, fanden die Proteste am 20. und 21.11. ihren Höhepunkt. Es gab mehrere Demonstrationen, an denen mehrere 10.000 Menschen teilnahmen. Während sehr viele AktivistInnen von der Polizei an der Teilnahme an den Protesten gehindert wurden, begannen mehrere tausend Polizisten mit einer wahren Gewaltorgie die Proteste zu unterdrücken. Mit Tasern (Elektroschockern), Gummi- und Holzgeschossen (oft ins Gesicht), Gas, Schlägen und Tritten wurden friedliche DemonstrantInnen und JournalistInnen teilweise schwer verletzt. Dabei kam es vereinzelt zu regelrechten Folterungen.

Zusätzlich wurden von der Polizei eingesetzte "agent provocateurs" enttarnt, die zusätzlich die Gewalt anheizen und rechtfertigen sollten. Auch auf Direkte Aktionen am Zaun der Roten Zone wurden übermäßig brutal reagiert. Größere friedliche Versammlungen wurden von der Polizei mit allen vorstellbaren Mitteln auseinandergetrieben. Sogar Panzer rollten teilweise nachts durch die Straßen.

Schaut man sich die "Statistik" der Proteste an erkennt man schnell das wahre Gesicht unserer Demokratie. Über 250 , vor allem AnarchistInnen und farbige Menschen (People of Color) sitzen als politische Gefangene im Knast und es wird von immer mehr sexuellen Übergriffen und Folter berichtet. Manche Menschen werden auch noch vermisst und es sind mehrere Fälle bekannt wo AktivistInnen stundenlang in eiskalten Gefängniszellen sitzen mussten nachdem sie mit Wasser bespritzt wurden. Den Festgenommen wird er Kontakt zu AnwältInnen, Besuch, vegetarisches oder veganes Essen und der Zugang zu Medikamenten und medizinische Behandlung verboten.

Mehr als einhundert Menschen wurden aufgrund von Angriffen der Polizei verletzt und 12 von ihnen wurden in Krankenhäuser gebracht. Eine Latina ist sogar auf der Intensivstation nachdem er zuvor bei einem Verhör einen Schlagstock über den Kopf geschlagen bekam.


Solidarität mit den 250 Gefangenen in Miami!


Mehr Informationen bei A-Infos:
http://www.ainfos.ca/de/ainfos02032.html


Webseite des Anti-FTAA-Bündnisses
http://ftaaimc.org (englisch / spanisch)



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