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Köln: Silvester-Demo am Knast


+++ ca. 60 Leute auf der jährlichen Anti-Knast-Demo in Köln-Ossendorf +++ eine Personalienfeststellung wegen Feuerwerkskörper +++

Wie jedes Jahr fand sich auch 2005 wieder eine kleine Schar Leute an der Endhaltestelle der U5 in Köln-Ossendorf ein, um gegen den herrschenden Strafvollzug und für eine Gesellschaft ohne Knäste zu demonstrieren.

Die etwa 60 Leute zogen um 18 Uhr von der Haltestelle vorbei an den Reihenhäusern, wo die JVA-Schliesser/innen wohnen, bis zu einem Feldweg, der den Blick auf den Untersuchungshaft-Trakt ermöglicht. Dort wurden Grussbotschaften in Deutsch, Englisch und Spanisch verlesen. Ausserdem wurden die ersten Böller und Raketen angezündet. Vom Lautsprecherwagen, wo es Tee und Konservenmusik gab, wurden die polizeilichen Auflagen verlesen, wie und wohin wir die Feuerwerkskörper werfen dürften.

Knastdemo Koeln 2005

Die ca. 30 eingesetzten Beamt/innen fielen während der ganzen Demo negativ auf, weil sie (locker) Spalier liefen und einzelne Leute immer wieder unsanft herumschubsten. Peinlich genau legten sie die Vorschriften aus und ermahnten immer wieder, dass Raketen nur vom Boden aus Flaschen gezündet werden dürften. Ein Dokumentationstrupp filmte die ganze Zeit die Demo mit einer Infrarot-Digitalkamera, wogegen von den Demonstrant/innen über Lautsprecher Protest einlegten.

Feuerwerk für die Gefangenen

Am Haupttor der JVA Ossendorf angekommen wurden noch Reden gehalten, in denen über die Privatisierung des Gefängnissystems und die gesellschaftliche Rolle von Haftanstalten informiert wurde. Nachdem erneut die Grussbotschaften verlesen waren, wurde mit viel Krach und Feuerwerk den Gefangenen ein Silvestergruss gemacht. Von drinnen konnten wir die Rufe der Inhaftierten hören, die sich über die Demo zu freuen schienen.

Während die Kundgebung dem Abschluss entgegen ging, wurde die Polizei ihrer Aufgabe als staatlicher Kettenhund noch gerecht. Ein Greiftrupp stürmte in die Demonstration und schleppte einen Teilnehmer ungehindet fort, um seine Personalien aufzunehmen. Ihm wird nun vorgeworfen, absichtlich eine Feuerwerksrakete in Richtung des Gefängniszauns abgeschossen zu haben. Der junge Mann wurde daraufhin von der Polizei gezwungen, sich aus der Demonstration zu entfernen. Trotz spürbarer Solidarität in der Demo hatte dieser Vorfall leider nicht verhindert werden können. So löste sich die Veranstaltung dann langsam und ruhig auf, zurück blieb ein trauriges Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber der Staatsmacht.
Und die Rufe der Gefangenen klingen uns noch in den Ohren...


Hier ein paar Links über soziale und politische Gefangene bzw. Anti-Repression:

http://www.anarchistblackcross.org/,
http://gib.squat.net/blues/ahoi.html,
http://www.ecn.org/abcscream/,
http://www.rote-hilfe.de/,
http://www.contrast.org/borders/kein/,
http://www.abschiebehaft.de/,
http://www.freilassung.de/,
http://www.cilip.de/,
http://www.grundrechtekomitee.de/,
http://members.aol.com/gefini/,
http://infoladen.de/koeln/gruppen/ea/,
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sanis/sanis/index.htm,
http://www.antipsychiatrie.de/,
http://thecaravan.org/,
http://gib.squat.net/abc/tommyhaus/afa/freeali/18maerz.html


(Bericht und Fotos wurden veröffentlicht auf http://de.indymedia.org/2006/01/135987.shtml,
von: AutorIn des Beitrags - 02.01.2006)

Eine Information des Anarchosyndikats "eduCat"